Leserforum: Wie soll eine Innenstadt gestaltet werden?

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Die Normafiliale im Schwalbenhof in Kitzingen.
Siegfried Sebelka

Zu dem Artikel "Norma gibt Filiale im Schwalbenhof auf" vom 24. März erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

Zu dem Artikel "Norma gibt Filiale im Schwalbenhof auf" vom 24. März erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

Nun ist es endlich erreicht, der letzte Grundversorger in der Innenstadt schließt! (Ironie aus!)

Die Spritpreise gehen durch die Decke, auch wenn nun eine Abfederung durch die Bundesregierung erfolgt. Man soll einen möglichst kleinen CO2-Abdruck hinterlassen und also nicht mit dem Pkw einkaufen, und manche Menschen haben aus finanziellen oder Altersgründen kein Auto. Auch die Sache mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sieht wohl eher mau aus.

Trotzdem gibt es nun für die Innenstadtbürger keine einzige Möglichkeit mehr, sich fußläufig mit den Artikeln des täglichen Bedarfs einzudecken.  

Ich weiß, dass es schwierig ist, darauf Einfluss zu nehmen, aber viele Argumente gehen einfach ins Leere: Sicher, das Pflaster im Schwalbenhof ist denkbar ungünstig, aber wie war das noch mit der behindertengerechten Gestaltung der Kitzinger Innenstadt? Das Pflaster muss ja auch bei anderer Nutzung geändert werden!

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Es gibt nicht allzu viele Parkplätze, aber eine große Anzahl der Kunden kommt eben ohne Auto!

Der Verkaufsraum mag nicht allzu groß sein, aber auch in Würzburg gibt es kleine Norma-Standorte, so gesehen nahe der Metzgerei Schömig! Als Innenstadtbürgerin kaufe ich dort häufig ein; über zu wenig Frequenz habe ich mich selten gewundert!

Schlussendlich ist es doch so: Es kommt auf den gesamtgesellschaftlichen Konsens an, wie eine Innenstadt gestaltet werden soll: Wollen wir leben, einkaufen und konsumieren in der Innenstadt, auch um den Energiebedarf zurückzuschrauben und allen eine Teilhabe zu gewähren? Man bedenke nur das Argument, in die Innenstadt zurück zu ziehen, weil dort alles so leicht erreichbar ist. Oder soll alles separiert sein, sodass für jeden lange Anfahrten unumgänglich sind?

Dabei müssen wir eines bedenken: Erst vor kurzem wurden lange als unumstößlich angesehene Prinzipien über Bord geworfen, um Verteidigung/Krieg zu unterstützen, wer hindert uns daran, anderes grundsätzlich zu revidieren?

Elvira Kahnt

97318 Kitzingen