Deutschlandweites Städteranking zum Leben und Arbeiten: Fränkische Stadt spitze

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IW Consult, Immoscout 24 und die Wirtschaftswoche haben ein Städteranking veröffentlicht. Wo lebt es sich bundesweit am besten? Eine fränkische Stadt schneidet dabei extrem gut ab.

IW Consult hat gemeinsam mit ImmoScout 24 und der Wirtschaftswoche ein Städteranking für 2023 zusammengestellt. Die 71 kreisfreien Städte mit über 100.000 Einwohnern wurden nach verschiedenen Indikatoren beurteilt. Wo lebt es sich am besten in Deutschland? 

Die Stadt Erlangen belegt frankenweit im Ranking die besten Plätze. Im Vergleich zum Städteranking 2022 fallen die Ergebnisse allerdings teilweise schlechter aus. 

Städteranking 2023: Diese Faktoren zählten

Laut Wirtschaftswoche untersucht das Ranking die ökonomische und soziale Entwicklung der Städte. Die Untersuchung besteht aus folgenden Teilen: das Niveau- und das Dynamikranking sowie dem Nachhaltigkeitsindex. Ersteres vergleiche Ist-Werte ausgewählter Kennziffern, beispielsweise das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Erwerbstätigem - Basis seien die jeweils aktuellsten verfügbaren Daten.

Das Dynamikranking betrachte die Veränderungsraten in fünf zurückliegenden Jahren, beispielsweise wie sich das BIP in dieser Zeit verändert hat. "Ziel dieser Untersuchung ist, herauszufinden, welche Stadt in der Lage war, ihre Situation am meisten zu verbessern – unabhängig vom erreichten Status quo", erklärt die Wirtschaftswoche. 

In über 70 Disziplinen wurden die betrachteten Städte analysiert: Abiturquote, Arbeitsplatzversorgung, Jugendarbeitslosenquote, Mietpreis, Wohnungsneubau, Straftaten, Kitaquote und mehr. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, seien die Einzelindikatoren in vier Kategorien unterteilt worden: Immobilienmarkt, Lebensqualität, Arbeitsmarkt, Wirtschaft

Niveauranking: Erlangen belegt im Franken-Vergleich den besten Platz 

Die Stadt Erlangen konnte sich im Niveauranking in den Top 10 platzieren: 

  1. München (66,1 Punkte) - Vorjahr: 1
  2. Mainz (62,4 Punkte) - Vorjahr: 7
  3. Stuttgart (60,3 Punkte) - Vorjahr: 3
  4. Erlangen (60,0 Punkte) - Vorjahr: 2
  5. Ingolstadt (59,7 Punkte) - Vorjahr: 4
  6. Wolfsburg (58,7 Punkte) - Vorjahr: 6
  7. Darmstadt (57,7 Punkte) - Vorjahr: 8
  8. Frankfurt am Main (57,6 Punkte) - Vorjahr: 5
  9. Ulm (56,2 Punkte) - Vorjahr: 9
  10. Regensburg (56,0 Punkte) - Vorjahr: 10

Die fränkischen Städte Würzburg (Platz 12), Fürth (Platz 23) und Nürnberg (Platz 26) schneiden deutlich schlechter ab als Erlangen. Betrachtet man die Teilbereiche Immobilienmarkt, Lebensqualität, Arbeitsmarkt, Wirtschaft innerhalb des Rankings, so konnte Erlangen dort Spitzenplätze ergattern. Bei Lebensqualität und Arbeitsmarkt steht Erlangen an erster Position, bei Wirtschaft schafft es die Stadt unter die Top 6, beim Immobilienmarkt konnte nur Platz 32 erreicht werden. 

Besonders stark zeigt sich die Stadt beim Wanderungssaldo (Zuzüge minus Fortzüge) und der im Vergleich geringen Anzahl an Arbeitslosengeld-II-Empfängern. Schwächen liegen laut Wirtschaftswoche beim Erschwinglichkeitsindex (Anteil der Wohnkosten am Einkommen) und bei den Unternehmensgründungen je 10.000 Erwerbsfähigen

Dynamikranking: Trotz Abstieg - Erlangen frankenweit vorne 

Im Jahr 2022 konnte sich Erlangen beim Dynamikranking noch den dritten Platz sichern, das sieht in diesem Jahr jedoch ganz anders aus: Mit Platz 14 ist die Stadt zwar die am besten bewertete in Franken, fällt jedoch im Vorjahresvergleich stark ab. Erlangen schafft es in den Teilbereichen Lebensqualität und Arbeitsmarkt hier nur auf Platz 59.

Schwächen liegen hier besonders in der Entwicklung der Beschäftigungsquote Älterer sowie der Entwicklung der Anzahl an Arbeitslosengeld-II-Empfängern. Die Stärken hingegen liegen bei der Einwohnerentwicklung und der Entwicklung des Anteils der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in wissensintensiven Dienstleistungen. Nürnberg (Platz 32), Würzburg (Platz 39) und Fürth (Platz 59) liegen auch in diesem Ranking weit hinter Erlangen.

Das sind die Top 10 im Gesamt-Dynamikranking: 

  1. Mainz (64,9 Punkte) - Vorjahr: 1
  2. Berlin (58,4 Punkte) - Vorjahr: 2
  3. Leipzig (54,9 Punkte) - Vorjahr: 6
  4. Kaiserslautern (54,9 Punkte) - Vorjahr: 22
  5. Düsseldorf (54,6 Punkte) - Vorjahr: 21
  6. Hamburg (53,5 Punkte) - Vorjahr: 42
  7. Köln (53,1 Punkte) - Vorjahr: 29
  8. Darmstadt (53,1 Punkte) - Vorjahr: 9
  9. München (52,8 Punkte) - Vorjahr: 30
  10. Oldenburg (52,2 Punkte) - Vorjahr: 8

Nachhaltigkeitsindex: Erlangen schafft es in die Top 4

Auch beim Nachhaltigkeitsindex, in dem Ökologie, Ökonomie und Soziales analysiert wurden, liegt Erlangen frankenweit vorne: Die Stadt belegt Platz 4 im Gesamt-Ranking:

  1. Heidelberg (59,3 Punkte) - Vorjahr: 3
  2. Ingolstadt (59,1 Punkte) - Vorjahr: 5
  3. Wolfsburg (57,8 Punkte) - Vorjahr: 1
  4. Erlangen (57,4 Punkte) - Vorjahr: 4
  5. Ulm (57,2 Punkte) - Vorjahr: 2
  6. Freiburg i. Breisgau (56,1 Punkte) - Vorjahr: 7
  7. Darmstadt (56,1 Punkte) - Vorjahr: 8
  8. Stuttgart (55,9 Punkte) - Vorjahr: 6
  9. Karlsruhe (55,6 Punkte) - Vorjahr: 9
  10. Jena (55,0 Punkte) - Vorjahr: 12

Würzburg (Platz 22). Fürth (Platz 34) und Nürnberg (Platz 52) liegen auch hier weit hinter Erlangen. Weitere Nachrichten aus Erlangen-Höchstadt und ganz Franken kannst du in unseren Lokalressorts nachlesen. 

Vorschaubild: © Daniel Krüger/inFranken.de